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Suche nach Ursachen für frühe Atherosklerose

Der Einfluss von Lebensstil und Endzündung auf frühe Atherosklerose junger Frauen steht im Zentrum einer Studie, die vom neurovasculären Team der Uniklinik für Neurologie in Kooperation mit der Division für Exp. Pathophysiologie, dem Zentralinstitut für med. und chem. Labordiagnostik und dem AZW durchgeführt wird. Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Daniel Swarovski-Förderungsfonds unterstützt.

In den letzen Jahren wurde klar, dass Atherosklerose nicht eine Alterserkrankung ist, sondern bereits im Kindes- und Jugendalter beginnt. Ob in diesem Lebensabschnitt schon die gleichen Risikofaktoren wie für Erwachsene wichtig sind, ist noch nicht geklärt. Es mehren sich die Hinweise, dass entzündliche Prozesse gerade in den frühen Stadien der Atherosklerose – und damit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – eine Rolle spielen. „Im Rahmen einer Untersuchung (ARMY Studie) in der Stellungsabteilung des Militärkommandos Tirol und dem Militärspital II in Innsbruck konnten wir an 141 jungen – klinisch gesunden – Männern zeigen, dass für sonographisch messbare frühe Gefäßwandverdickungen besonders immunologische Parameter eine wichtige Rolle spielen“, erläutern Prof. Stefan Kiechl und Dr. Michael Knoflach. Mit finanzieller Unterstützung durch die Bundesministerien für Bildung, Wissenschaft und Kultur und für Gesundheit und Frauen sowie des Daniel Swarovski-Förderungsfonds können die Wissenschaftler nun erstmals eine spezifische Untersuchung von cardiovasculären Risikofaktoren bei jungen Frauen durchführen.

Entzündungen und Lebensumstände werden erhoben

Die Untersuchung von 200 jungen, gesunden Krankenschwesternschülerinnen des Ausbildungszentrums West für Gesundenberufe (AZW) im Alter von 19 bis 21 Jahren findet an der Universitätsklinik für Neurologie statt. Neben der Erfassung konventioneller Gefäßrisikofaktoren wird ein besonderes Augenmerk auf die Erfassung von Lebensstilfaktoren gesetzt, wobei durch eine detaillierte Befragung Ernähungs- und Bewegungsgewohnheiten sowie Umwelteinflüsse erhoben werden. Mit hochauflösenden Ultraschallgeräten werden die Halsschlagadern und deren frühe Wandveränderungen vermessen. Zusätzlich gilt ein besonderes Interesse chronisch entzündlichen Erkrankungen. In diesem Zusammenhang wird unter anderem auch ein Zahnstatus hinsichtlich chronischer Zahnfleischentzündungen von Ärzten der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde erhoben. Wichtige Laborparameter werden am Zentralinstitut für medizinische und chemische Labordiagnostik bestimmt. In der Arbeitsgruppe um Prof. Georg Wick – die an der Planung der ARFY Studie maßgeblich beteiligt war – werden spezifische Immunreaktionen, besonders gegen Hitzeschockprotein 60, am der Division für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie analysiert. Aus diesen Untersuchungen erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über den Zusammenhang und die Entstehung von Atherosklerose insbesondere bei jungen Frauen. In Zukunft sollen die Analysen der gezielten Prävention von Gefäßerkrankungen, wie Schlaganfall und Herzinfarkt, dienen.