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Forschungsoffensive: Ministerin Gehrer zieht eine erste Bilanz

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat am Montag Ministerin Elisabeth Gehrer die Anstrengungen der Regierung zur Unterstützung von Wissenschaft und Forschung insbesondere in Tirol vorgestellt. Gemeinsam mit Rektor Prof. Hans Grunicke, Vizerektor Prof. Georg Bartsch und Vizerektor Prof. Tilmann Märk sowie Landesrat Sebastian Mitterer und Prof. Günther Bonn unterstrich die Ministerin, die gute Ausgangsposition der österreichischen Hochschulen.

Trotz kleiner Schwierigkeiten bei der Umstellung in das neue System, das von allen Beteiligten natürlich ein Umdenken erfordere, solle man die großen Erfolge nicht übersehen. „Investitionen und Bildung, Wissenschaft und Forschung“, so Gehrer, „sind die Grundlage für die Entwicklung der Gesellschaft, für die Stärkung des Wissenschaftsstandortes und für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Wir sind uns dessen bewusst und haben daher in den vergangenen Jahren massiv in diese Zukunftsfelder investiert.“ Anders als früher, sei man jedoch nicht mit der Gießkanne durchs Land gelaufen, sondern habe dort unterstützt, wo die Universitäten auf der Basis eines Profilbildungskonzepts Projekte vorgelegt haben.

Ministerium sehr selbstbewusst

In den vergangenen zehn Jahren wurden die Forschungsausgaben von 2,3 Mrd. Euro (1993) auf 4,3 Mrd. Euro (2003) nahezu verdoppelt. Die F&E-Quote, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP), stieg damit von 1,47 auf 1,96 Prozent. Diese Steigerung gekoppelt mit der jüngsten Forschungsoffensive der Bundesregierung, die in den kommenden zwei Jahren 600 Mio. Euro Sondermittel für Forschung und Entwicklung sowie über die Schaffung der Nationalstiftung, die jährlich zusätzlich noch weitere 125 Mio. Euro bringen wird, hat Österreich nach Ansicht von Ministerin Gehrer die besten Voraussetzungen in die Europaliga aufzusteigen. Dies sieht auch Prof. Günther Bonn vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung so: „Wir werden inzwischen in ganz Europa als Beispiel für gelungene Forschungspolitik zitiert. Ich selber wurde von ‚Science’ gebeten einen Artikel über unsere erfolgreichen Maßnahmen zu schreiben, der in der kommenden Ausgabe erscheinen wird.“

Medizinische Universität mit guter Ausgangsposition

Rektor Prof. Hans Grunicke und Vizerektor Prof. Georg Bartsch verwiesen auf die bereits jetzt schon gute Ausgangsposition der Medizinischen Universität. „In den vergangenen fünf Jahren“, so Grunicke, „haben unsere Wissenschaftler über 5.000 Artikel in den wichtigen Wissenschaftsmagazinen publiziert, das sind jeweils völlige Neuentdeckungen, denn nur so bekommt man überhaupt die Chance dort zu publizieren.“ Bei den wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Bereich der Biomedizin liegt Innsbruck deutlich vor Wien und Graz. Auch beim äußerst qualitätsorientierten Wettbewerb um Forschungsmittel aus den verschiedenen EU-Programmen, belegt die Medizinische Universität Innsbruck österreichweit den zweiten Platz. Diese herausragenden Forschungsleistungen haben dazu geführt, dass die Innsbrucker Mediziner eingeladen wurden mit sechs weiteren hochkarätigen Medizinschulen, darunter das renommierte Stockholmer Karolinska-Institut, am Netzwerk „Eurolife“ teilzunehmen. Eine besondere Stärke liegt im Bereich der Life sciences. Hier wurde durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) der erste Spezialforschungsbereich Österreichs, Biologische Kommunikationssystem, eingerichtet, der nun nach der maximalen Laufzeit von zehn Jahren gerade erfolgreich ausgelaufen ist. Das Nachfolgeprojekt, „Zellproliferation und Zelltod in Tumoren“, ist erst im letzten Jahr ebenfalls als Spezialforschungsbereich eingerichtet worden. Eine wichtige Rolle spielen die Innsbrucker Wissenschaftler auch im bundesweiten Genomforschungsprogramm GEN-AU. Hier sind unterschiedliche Forschungsgruppen eingebunden. Vizerektor Georg Bartsch betonte, dass diese guten Forschungsleistungen natürlich auch dazu führen, dass die Universität hier direkt oder über so genannte Spinn-offs, Firmen, die in diesem fruchtbaren Umfeld entstehen, Geld verdienen kann. Als Beispiel dafür nannte er die Johns-Hopkins-University in Baltimore, eine der besten US-amerikanischen Forschungsstätten. Hier werden 78 Prozent der Mittel selbst verdient. Bartsch ist überzeugt: „Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, Schwerpunkte zu setzen und dann jungen Nachwuchswissenschaftlern, die leistungsfähig und leistungswillig sind eine entsprechende Perspektive zu bieten. Hier gibt es noch einiges zu tun, aber ich bin durchaus zuversichtlich.“