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Forschungsschwerpunkte (ARCHIV)

1. Medizinische Statistik
2. Informatik
3. Gesundheitsökonomie


Medizinische Statistik

1.1 Räumliche Statistik /mathematische Modellierung statistischer Fragestellungen
 
Die Nutzung von Routinedaten im Gesundheitswesen zu epidemiologischen Untersuchungen bietet, aufgrund der Vollständigkeit und der Verfügbarkeit von flächendeckenden Daten, die Möglichkeit zur räumlichen Analyse von Krankheiten. In den vergangenen Jahren wurden eine Reihe neuer Modelle entwickelt um diese Informationsquelle auszuschöpfen. Dieser Forschungsschwerpunkt hat die Entwicklung eines Prognosemodells, das die epidemiologische Lage, sowie die Versorgungslage in Österreich sowohl beschreiben als auch Möglichkeiten zu deren Steuerung aufzeigen soll, zum Ziel. Mit Hilfe mathematischer Modelle, unter anderem auch durch den Ansatz von Bayes, ist es möglich, eine Modellierung der allgemeinen österreichischen Versorgungslage zu entwerfen, die die räumliche Verteilung einzelner Krankheiten als Sonderfälle mit einschließt und daher auf einem weiten Gebiet anwendbar ist.
 
Status: abgeschlossen
Keywords: Routinedaten, räumliche Muster, Bayes Ansatz
Kooperationspartner: Klinischen Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie (Edurad Schmid)
Mitarbeiter: Barbieri Verena

1.2 Diskriminanzanalyse mittels Kernfunktionen
 
In der prediktiven Diskriminanzanalyse versucht man aufgrund von Entscheidungsregeln Objekte/Beobachtungen in Gruppen einzuteilen. In der nichtparametrischen PDA werden auch sogenannte Kernschätzer verwendet um eine Gruppeneinteilung zu erhalten. Ein großes Problem in Zusammenhang mit Kernschätzern ist die Bestimmung der Glättungsparameter (Bandbreite). Anwendungsmöglichkeiten der PDA in Bereichen der Bioinformatik bilden die Motivation der Forschung.
 
Keywords: Diskriminanzanalyse, Kernfunktionen, Bandbreite, Boosting, Microarrays
Status: abgeschlossen
Mitarbeiter: Pedross Florian

1.3 Epidemiologie von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen

Projekte:

Levosimendan - eCRF
Beginn:
2008 - 2014
Status:
Abgeschlossen
Kooperationspartner:
Dr. Gerhard Pölzl, Dr. Altenberger (Salzburg)
Mitarbeiter:
Kaltenbach Lalit, Ulmer Hanno


Radialis - eCRF
Beginn:
2009 - 2014
Status:
Abgeschlossen
Kooperationspartner:
Dr. Altenberger (Salzburg)
Mitarbeiter:
Kaltenbach Lalit, Ulmer Hanno



Informatik

2.1 SoGIS: Web-basiertes Informations- und Kommunikationssystem im Gesundheits- und Sozialbereich
 
Der Pflegebedarf, früher ein eher individuelles Randphänomen, betrifft nun alle Mitglieder der Gesellschaft und entwickelt sich immer mehr zu einem volkswirtschaftlichen Problem. Mit Hilfe moderner Informationstechnologien sollen Wege erforscht und gefunden werden, Leistungen von ambulanten und stationären Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitssystems und deren Verfügbarkeit in strukturierter Form anzubieten und durch eine Verbesserung der interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit unterschiedlichster Professionen das Schnittstellenmanagement zu optimieren.
 
SoGIS (Sozial- und GesundheitsInformationsService)
Beginn: Dezember 1997 (mit einer Pilotphase)
Status: eingestellt per Ende 2008
Kooperationspartner: Abteilung Soziales des Landes Tirol
Mitarbeiter: Panosch Beate, Molterer Christian

2.2 Elektronische Gesundheitsakte und Krankenhausinformationssysteme
 
Die digitale Dokumentation und die Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen sind eine der wesentlichen Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Gesundheitswesens. Im Rahmen von mehreren Kooperationen und der Mitarbeit in diversen Kommissionen werden Anforderungen, Rahmenbedingungen und die Machbarkeit dieser Systeme untersucht. Dabei werden sowohl technische, organisatorische, inhaltliche, rechtliche, soziale und ökonomische Aspekte der digitalen Dokumentation und Kommunikation im Gesundheits- und Sozialwesen diskutiert.
Unter dem Gesichtspunkt der statistischen und epidemiologischen Verwertung der Daten, sowie im Hinblick auf die Gesundheitsberichterstattung und Versorgungsforschung gilt der standardisierten strukturierten Dokumentation besonderes Interesse.
Kooperationspartner: TILAK - KIS Projekt, STRING-Kommission beim BM. f. Gesundheit und Frauen (Standards- und Richtlinien für die Informationstechnologie im Gesundheitswesen)
 
Mitarbeiter: Pfeiffer Karl-Peter

2.3 GIN - Gesundheitsinformationsnetz
 
Die Aufbereitung und das zur Verfügung stellen von medizinischem Wissen für Laien und Experten im Internet erfordert eine Strukturierung der Daten, Informationen und des Wissens, um sie für die Informationssuchenden möglichst gut auffindbar und auch verständlich zu machen. Seit 1995 wird vom Department ein Gesundheitsinformationssystem angeboten, laufend inhaltlich erweitert und vor allem aus informationstechnischer Sicht weiterentwickelt. Wesentliche Ziele sind die Präsentation der Information, die Benutzerunterstützung bei der Suche durch Strukturierung von Wissen und die Verknüpfung mit standardisierten Terminologien, die Verbindung von medizinischen Wissen mit den entsprechenden Gesundheitseinrichtungen (in Tirol) und die Qualitätssicherung der Informationen. Nicht zuletzt sind es auch technische Gesichtspunkte im Hinblick auf eine effiziente Speicherung und des Managements der Informationen.
 
Status: abgeschlossen
Mitarbeiter: Pfeiffer Karl-Peter, Goebel Georg, Masser Joachim
ehem. Mitarbeiter: Leitner Karin, Molterer Christian, Panosch Beate

2.4 Biostatistik und medizinische Informationsverarbeitung
 
 
Im Rahmen dieser Thematik werden Methoden der Bioinformatik/-statistik zur Entwicklung von epigenetischen (onkologischen) Biomarkern erforscht und angewandt. Im Mittelpunkt stehen derzeit Studien zum Thema DNA Methylierung, der Aufbau einer dementsprechenden Datenbank inkl. Datenmodellierung und die Weiterentwicklung von statistischen Lern- und Klassifikationsverfahren (im speziellen SVMs) zur effizienten, robusten Selektion und Validierung von potentiellen Markern.
Im Schwerpunkt webbasierte Informationssysteme im Gesundheitswesen werden technische Möglichkeiten zur Strukturierung von Gesundheitsinformationen für PatientInnen auf der Basis von XML / XSL(T) und die Anwendung von "Semantic Web" - Technologien auf die Verarbeitung dieser Informationen (zB.: Verlinkung, Beschlagwortung, Klassifizierung) erforscht und angewandt.
 

Projekte:

"Unternehmen 2010" - EQUAL
Status: abgeschlossen (Juli 2005 + 24 Monate)
Kooperationspartner: u.a. Zentrum für Beschäftigung und Bildung, Bundessozialamt Tirol, Lebenshilfe Ti
Mitarbeiter: Goebel Georg, (Projektleitung), N.N
 
DOSTWELL - Development of Sustainable Tourism focusing on Wellness
Status: abgeschlossen (März 2005 + 34 Monate)
Kooperationspartner: National Tourist Association Slovenia (Leadpartner)
Mitarbeiter: Goebel Georg (Projektleitung), N.N
 
Einsatz von Web-Services bei Gesundheitsinformationsnetzen
Status: abgeschlossen
Kooperationspartner: Institut für Wertprozeßmanagement – Wirtschaftsinformatik (Mag. A. Hoerbst)
Mitarbeiter: Goebel Georg
 
MeSH / ICD-10
Status: abgeschlossen
Kooperationspartner: St. Andreatta, B. Egger, M. Kinzl
Mitarbeiter: Goebel Georg
 
Datenbank "Soziales Netz Tirol"
Status: abgeschlossen
Mitarbeiter: Karl Peter Pfeiffer, Goebel Georg, Masser Joachim

Health@Net
Status: abgeschlossen
Kooperationspartner: UMIT – Institut für Informationssysteme im Gesundheitswesen (Dr. T. Schabetsberger)
Mitarbeiter: Goebel Georg
 
Modellierung und Verarbeitung von medizinischem Content mit Hilfe von XML / XSL(T)
Status: abgeschlossen
Mitarbeiter: Goebel Georg, Martina Kinzl
 
2.5 Terminologien und Klassifikationen im Gesundheitswesen
 
Terminologien und Klassifikationen im Gesundheitswesen stellen einen weiteren Forschungsfokus des Departments dar. Durch den immer stärker werdenden Einfluss von Kommunikations- und Informationstechnologien im Gesundheitswesen und einer Flut an Informationen steigen die Anforderungen an medizinische Begriffsysteme stetig. Im Zuge der Bestrebungen, den in Österreich verwendeten Leistungskatalog zu verbessern, werden nationale und internationale Standards untersucht und mit dem österreichischen Prozedurenkatalog verglichen. Auf diese Art und Weise sollen Mängel des Leistungskatalogs identifiziert und Vorschläge zur Adaptierung unterbreitet werden. Weiters sollen der Nutzen und die Möglichkeiten einer Überführung des Leistungskatalogs in eine formale Repräsentation unter Zuhilfenahme von Semantic Web-Technologien untersucht werden, mit dem Ziel, semantische Interoperabilität im Gesundheitswesen zu unterstützen.
 
Status: abgeschlossen

Projekte:

Entwicklung eines neuen Prozedurenkatalogs für Österreich
Mitarbeiter: Neururer Sabrina
ehemalige Mitarbeiter: Leitner Karin


Gesundheitsökonomie

3.1 Gesundheitsökonomie / Kosten-Nutzen Analysen
 
Hinsichtlich beschränkter Ressourcen im Gesundheitswesen werden Entscheidungsträger in zunehmendem Maße mit der Frage der Allokation der zur Verfügung stehenden Mittel konfrontiert. Die Abschätzung des langfristigen medizinischen Nutzens als auch der ökonomischen Konsequenzen für das Gesundheits- und Sozialsystem nimmt eine wesentliche Stellung im Entscheidungsprozess ein. Mathematische Modelle bieten in diesem Rahmen die Möglichkeit stochastische Prozesse in der Medizin abzubilden, diverse Informationen zu bündeln und Prognosen zu generieren. Neben der Evaluierung geeigneter Modellierungstechniken wird der Einsatz stochastischer Optimierungsverfahren erforscht. Medikamentenbeschichtete Stents und herkömmliche Metal Stent stellen hierbei den klinischen Fokus dar.
 
Status: abgeschlossen
Keywords: Stochastische Modelle, Markov Modelle, Discrete Event Simulation, Stochastische Optimierung
Kooperationspartner: Klinische Abteilung für Kardiologie, Medizinische Universität Innsbruck
Mitarbeiter: Jahn Beate

3.2 DRG-Systeme und Finanzierung im Gesundheitswesen
 
Ausgehend von meiner langjährigen federführenden Mitarbeit im Projekt "Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung" beschäftige ich mich mit der Rolle der standardisierten Dokumentation für den stationären und ambulanten Bereich, sowie mit der Modellbildung für fallpauschalierte Finanzierungssysteme. Weiters befasse ich mich mit der statistischen Analyse der Daten der Krankenanstaltenfinanzierung im Hinblick auf die Datenqualitätssicherung, der Berechnung von validen Kennzahlen und die Verwertung dieser Daten für die Planung und Steuerung im Gesundheitswesen, der Gesundheitsberichterstattung sowie das Management von Gesundheitseinrichtungen.
Im Hinblick auf die Weiterentwicklung des österreichischen DRG-Systems werden die DRG-Systeme in anderen Ländern analysiert.
Kooperationspartner: BM f. Gesundheit und Frauen, Bundesgesundheitsagentur, Projektteam "Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung"
 
Mitarbeiter: Pfeiffer Karl-Peter

3.3 EuroDRG - Diagnosis-Related Groups in Europe: towards Efficiency and Quality
 

Hintergrund

Wie gut Gesundheitssysteme funktionieren, hängt wesentlich von ihren Vergütungsmechanismen ab. Die Anforderungen an diese Mechanismen sind hoch, denn sie sollen nicht nur die Akteure im Gesundheitswesen dazu motivieren, effizient zu handeln, sondern auch die Ressourcen zwischen den Leistungserbringern fair verteilen. Außerdem sollen sie leicht umzusetzen sein und möglichst wenig Verwaltungsaufwand verursachen. Fallpauschalen, oder auch Diagnosis-Related Groups (DRGs), haben sich deshalb in Europa als Vergütungsmechanismen im stationären Sektor etabliert.Die Erfahrungen der letzten Jahre mit unterschiedlichen europäischen Modellen zeigen, dass DRG-Systeme technische und politische Herausforderungen mit sich bringen: Welche Methodik werden genutzt, um Behandlungskosten adequat abzubilden? Wie müssen Vergütungen bemessen werden, um eine hohe Versorgungsqualität zu gewährleisten und Kosten zu kontrollieren? Über solche und ähnliche Fragen wird zwischen Ärzten, Krankenkassen und Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit immer wieder debattiert. Auch mit Blick auf die Europäische Union: Innerhalb des sechsten EU-Forschungsrahmenprogramms zeigte das HealthBASKET-Projekt wie heterogen die DRG-Systeme in Europa sind. HealthBASKET belegte außerdem, dass strukturell bedingte Krankenhauskosten einen größeren Einfluss auf die Gesamtkosten haben können als verschiedene Arten der Behandlung. Vor diesem Hintergrund scheinen aktuelle Entwicklungen in vielen europäischen DRG-Systemen problematisch: der Fokus auf eine präzise medizinische Klassifizierung lässt oft die strukturellen Variablen bei der Berechnung von Fallpauschalen außen vor.

Das Projekt

Eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre ist die Europäisierung des Gesundheitsmarktes. Durch die steigende Patientenmobilität geraten die einzelnen, untereinander oft inkompatiblen DRG-Systeme unter Druck. Jede Weiterentwicklung von DRG-Systemen sollte deshalb künftig mit Blick auf Europa stattfinden. Die Frage nach den Voraussetzungen eines möglichen gesamteuropäischen DRG-Systems ist deshalb so aktuell wie nie. Das EuroDRG-Projekt setzt sich mit genau diesen Herausforderungen auseinander. Insgesamt werden DRG-Systeme aus zehn verschiedenen Gesundheitssystemen dafür analysiert: Deutschland, England, Estland, Finnland, Frankreich, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden und Spanien. Der erste Teil des Projektes beschäftigt sich mit den Determinanten von Krankenhauskosten und Fallpauschalen im stationären Sektor. Im Mittelpunkt steht zunächst die Suche nach geeigneten Faktoren um Fallpauschalen angemessen zu kalkulieren. Außerdem soll auf europäischer Ebene die Leistungserbringung in Krankenhäusern verglichen werden. Ein weiterer Punkt ist die Identifikation von Faktoren, die dabei helfen die Beziehung zwischen den Kosten und der Qualität einer Behandlung in Krankenhäusern zu berücksichtigen. Im zweiten Teil des Projektes steht ein Krankenhaus-Benchmarking im Vordergrund. Damit soll erstmalig ein europaweiter Vergleich methodisch entworfen und umgesetzt werden. Die Ergebnisse der Analyse sollen Denkanstöße liefern - auch für Überlegungen, wie langfristig ein gesamteuropäisches "EuroDRG"-System gestaltet werden könnte.
 
Beginn: 2009 - 2011
Status: abgeschlossen
Aktuelle Informationen: www.eurodrg.eu
Unterlagen: Projektflyer,
Projektbeschreibung (engl.)
Mitarbeiter: Pfeiffer Karl-Peter, Kobel Conrad