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Gender Mainstreaming and Diversity Tools

Problematische Begriffe in der medizinischen Forschung: „Rasse“, „Ethnie“
Leitfäden für wissenschaftliches Arbeiten
Geschlechtergerechte Sprache
Gender Monitoring Tool

Problematische Begriffe in der medizinischen Forschung: „Rasse“, „Ethnie“

Die Begriffe „Rasse“ und auch „Ethnie“ bilden soziale Kategorien ab, werden jedoch in der biomedizinischen Forschung ebenfalls häufig verwendet. Ein unpräziser und irreführender Gebrauch kann zu falschen Kausalschlüssen und zu Pathologisierung und damit Diskriminierung sozialer Kategorien führen. Unter folgendem Link finden Sie die Empfehlung der Medizinischen Universität Innsbruck für einen diskriminierungsfreien, sensiblen Sprachgebrauch in Forschung und Lehre.

Leitfäden für wissenschaftliches Arbeiten

Die medizinische Perspektive auf Geschlecht gehört mittlerweile zum Standard internationaler Forschung. Gender Mainstreaming bedeutet hier die Unterschiede bzw. Gleichheit von Frauen* und Männern* zu berücksichtigen und die Konsequenzen, die sich für die Behandlung von Patient*innen, für die medizinische Wissenschaft und Lehre ergeben, zu beachten.

Das Referat für Geschlechterforschung und Lehre stellt daher methodisches Know-How zur Integration der gendermedizinischen Perspektive in Leitfäden für wissenschaftliches Arbeiten, Drittmittelanträge sowie für die Lehre zur Verfügung.

Beratung ist zu folgenden Aspekten möglich:

  • Was sind die gender- und diversityspezifischen Aspekte des Themas, des Forschungsantrags?
  • Welche Optionen und Möglichkeiten von Gleichstellung und Förderung der Chancengleichheit gibt es hinsichtlich der Teamzusammensetzung und Personalführung in Drittmittelprojekten?

Gender Medizin und Forschung:

Chancengleichheit als Qualitätsmerkmal exzellenter Forschung, Gender Mainstreaming in Drittmittelanträgen

(Diplom- und PhD-Arbeiten, Drittmittelanträge)

Gender Medicine and Research:
Equal Opportunity as Quality Characteristic of Excellent Research

 

 

Gender Medizin und Lehre:

Gender Medizin und Diversity - eine Querschnittsmaterie, Leitfaden für eine gender- und diversitybewusste Methodik und Didaktik

 

 

 

Geschlechtergerechte Sprache

Eine geschlechtergerechte Sprache bedeutet, Frauen* und Männer* im geschriebenen Text gleichermaßen sichtbar zu machen. In wissenschaftlichen Arbeiten, Forschungsanträgen und -berichten ist dies vorgeschrieben. Hinweise und Anregungen sind in folgenden Leitfäden zu finden:

Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (2018)

Leitfaden Geschlechtergerechtes Formulieren Donau-Universität Krems

Leitfaden Geschlechtersensible Sprache Universität Freiburg

Leitfaden für einen nicht diskriminierenden Sprachgebrauch

Nachschlagwerk aus der DUDEN-Reihe

Ein profundes, wissenschaftliches Nachschlagwerk ist im DUDEN Verlag erschienen. Es bietet allen, die an sprachgeschichtlichen Hintergründen interessiert sind und die unterschiedlichen grammatikalischen Möglichkeiten kennenlernen möchten eine fundierte Grundlage. Das Nachschlagwerk schließt mit Beispielen einer geschlechtergerechten Sprache aus dem beruflichen und wissenschaftlichen Alltag.

Diewald G., Steinhauer, A. (2020): Handbuch geschlechtergerechte Sprache. Wie Sie angemessen und verständlich gendern. Duden, Berlin. ISBN 978-3-411-74517-3

Englisch:

United Nations: Guidelines for gender-inclusive language in English

US National Library of Medicine Guidelines

 

Gender Monitoring Tool

Gendermedizinische und gleichstellungsrelevante Inhalte in Drittmittelanträgen

Was ist das Gender Monitoring Tool?

  • Das GMT ist ein Instrument, das es ermöglicht, die in Forschungsanträgen verpflichtenden genderspezifischen und gleichstellungsrelevanten Standards schnell, strukturiert und den europäischen Qualitätskriterien entsprechend in Forschungsanträge einzubauen.
  • Es ist als Bausteinsystem strukturiert, baut auf den gesetzlichen Regelungen, der aktuellen Forschung zu Gleichstellung und den Richtlinien der Europäischen Kommission auf und ist mit den spezifischen Forschungsinhalten des eigenen Projektes zu ergänzen bzw. zu adaptieren

Wozu ist es nötig?

  • Die europäische Förderlandschaft ist hoch kompetitiv. Eine Integration dieser Querschnittsthematik erhöht die Chancen des eingereichten Projektes.
  • Das GMT deckt alle notwendigen gendermedizinischen und gleichstellungsrelevanten Aspekte ab und gibt eine klare Struktur vor. Es steht damit für Professionalität und Qualität.
  • Das GMT stellt das für medizinische Wissenschaftler*innen fachfremde, für die Anträge jedoch notwendige Know-How zu Gleichstellung, Personalentwicklung, Team- und Organisationsstruktur sowie Methodenwissen zur Verfügung. Die Bausteine müssen nur mehr auf das eigene, spezifische Projekt zugeschnitten werden und erleichtern damit die Arbeit an den entsprechenden Kapiteln des Projektantrags.

Forschungsförderung

“In all its activities, the Union shall aim to eliminate inequalities, and to promote equality, between men and women.” (Article 8 of the Treaty on the Functioning of the European Union)

“In health, women and men experience gender-specific health risks. A gender dimension will be integrated into the EU Beating Cancer Plan to be launched in 2020. Regular exchanges of good practices between Member States and stakeholders on the gender aspects of health will be facilitated, including on sexual and reproductive health and rights.”

“In the field of research and innovation, the Commission will introduce new measures to strengthen gender equality in Horizon Europe, such as the possibility to require a gender equality plan from applicants and an initiative to increase the number of women-led technology start-ups. Funding for gender and intersectional research will also be made available.” (COMMUNICATION FROM THE COMMISSION TO THE EUROPEAN PARLIAMENT, THE COUNCIL, THE EUROPEAN ECONOMIC AND SOCIAL COMMITTEE AND THE COMMITTEE OF THE REGIONS, A Union of Equality: Gender Equality Strategy 2020-2025, COM(2020) 152 final)

Es geht einerseits in Projektanträgen um eine durchgehende Berücksichtigung von Frauen und Männern (weiblichen/männlichen Zellkulturen/Knock-Out Mäusen, etc.) in den Forschungsinhalten andererseits um die Gleichstellung von Frauen und Männern als Wissenschaftler*innen. Chancengleichheit bedeutet eine spezifische Förderung des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts. Derzeit heißt das in den Naturwissenschaften, in Teams und auf Leitungsebene, nach wie vor eine spezifische Förderung von Frauen, solange, bis Gleichstellung erreicht ist. Sowohl auf der Ebene des Projektpersonals (Teamzusammensetzung, Leitung, Funktionen, Arbeitsbedingungen) als auch auf der Ebene der Projektinhalte sind Maßnahmen und Strategien zur Gleichstellung und Berücksichtigung aller Geschlechter nachzuweisen.

In allen internationalen, europäischen und nationalen Forschungsförderungsgesellschaften sind die Gleichstellung der Geschlechter in Teams bzw. auf Leitungsebene und die Berücksichtigung einer zunehmenden Differenzierung in den Forschungsinhalten selbst verpflichtender Standard. Das GMT bereitet professionell auf diese Herausforderungen vor und schafft damit einen Startvorteil für Nachwuchswissenschaftler*innen der Medizinischen Universität Innsbruck.

 

GMT-Downloads

Aufbau des GMT
1 Projektspezifische Bausteine
a. Baustein 1a: Gleichstellung und Chancengleichheit im Projektteam [ pdf-datei]
b. Baustein 1b: Beachtung der Kategorie sex/gender im Projektinhalt [ pdf-datei]
c. Baustein 1c: Evaluation – Ergebnissicherung [ pdf-datei]


2 Universitätsspezifische Bausteine
a. Baustein 2a: Gleichstellung und Chancengleichheit an der Medizinischen Universität Innsbruck – Maßnahmen für alle Mitarbeiter*innen [ pdf-datei]
b. Baustein 2b: Gendermedizinische Forschung und Lehre an der Medizinischen Universität Innsbruck [ pdf-datei]

3 Exemplarisches Beispiel [ pdf-datei]

Gender Mainstreaming im Forschungsinhalt: Der Gender-Sensitive Research Cycle


zum Vergrößern der Grafik bitte anklicken

Gender Mainstreaming auf Personalebene


zum Vergrößern der Grafik bitte anklicken

Beispiele aus Medizin, Naturwissenschaften und Technik

  • Das Projekt Gendered Innovations stellt praktische Methoden zur Analyse von Geschlecht in der Wissenschaft und im Ingenieurwesen zur Verfügung, die in internationalen Kooperationen entwickelt wurden.
  • Gender in EU-funded research and innovation (EUR 23857 EN), Directorate-General for Research and Innovation, 2014

Zur Vertiefung: GMT Literatur

  • Heidari S, Babor TF, De Castro P, Tort S, Curno M. Sex and Gender Equity in Research: rationale for the SAGER guidelines and recommended use. Research Integrity and Peer Review. 2016;1(1):2. In: https://researchintegrityjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s41073-016-0007-6
  • EIGE (2015): Tender Specifications: Integrating Gender Equality into Research Performing Organisations RPO and university. Research, Practices and setting of on-line Tool on Gender Equality Plans¸ EIGE/2015/OPER/07
  • European Union, Verordnung (EU) Nr. 282/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. März 2014 über das dritte Aktionsprogramm der Union im Bereich der Gesundheit (2014-2020); Amtsblatt der Europäischen Union, L86/1
  • Krizsan, A.; Lombardo, E. (2013): the quality of gender equality policies: A discursive approach. European Journal of Women’s Studies 20(1), 77-92
  • Mühlenbruck, B.; Jochimsen, M.A. (2013): Only wholsale reform will bring equality. Nature, Vol 495, 7 March 2013, 40-42
  • Nature, Ediorials (2012): Nature’s sexism. The editors of this publication need to improve how we reflect women’s contributions to science. For this, we must inject an extra loop into our thinking. Nature, Vol 491, 22 November 2012, 495
  • The Lancet, Editorial (2011): Taking sex into account in medicine. www.thelancet.com, vol 378, November 26, 1826

Weitere Informationen:

Was ist Gender Medizin?

Pflichtlehre Gender Medizin

Wahlfächer Gender Medizin und Diversität

Gender Mainstreaming Tools