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Kunst und Wissenschaft: Serielle Skulptur

Am Montagabend wurde in Innsbruck bereits die fünfte Ausstellung im Rahmen der Reihe MiPArt eröffnet. Leitmotiv der Präsentation von Werken des Tiroler Künstlers Richard Agreiter ist die Serielle Skulptur, wobei mehrere Bronzegüsse eines Ursprungsmodells gemeinsam gezeigt werden. "Mastermind" hinter MiPArt ist Erich Gnaiger vom D. Swarovski Forschungslabor an der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie.

Die serielle Kunst hat ihren Anfang Ende des 19. Jahrhunderts genommen. Die Bronzeskulptur zeigte jedoch ein beinahe schamhaftes Widerstreben, sich mit ihresgleichen in Serie zu zeigen. „Mit Richard Agreiter haben wir in der Ausstellung MiPArt 5 die Serielle Skulptur als Leitmotiv der Präsentation mehrerer Bronzegüsse eines Ursprungsmodells gewählt – ein ‚Mysterium der seriellen Form’“, ist Erich Gnaiger begeistert. „Jede Skulptur im Einzelnen beansprucht Gültigkeit für sich. Die Serielle Skulptur ist jedoch mitbestimmend nicht nur für den Rhythmus der Form, auch für das angemessene Tempo der Betrachtung.“ Mit über 70 Bronzeskulpturen ist die Innsbrucker Präsentation die bisher umfassendste Ausstellung des Künstlers Richard Agreiter

Kunst und Wissenschaft

„Im Grunde ist jeder Bronzeguss ein Experiment“, sagt Gnaiger. „Einem nicht mehrfach wiederholbaren Experiment wird in der Wissenschaft jede Gültigkeit abgesprochen. Erst das wiederholte Ergebnis verleiht dem einzelnen Ereignis Gültigkeit und Wert.“ Je öfter die Wiederholbarkeit dem tatsächlichen Versuch standhält, umso mehr wird das ‚verifizierte’ Phänomen zur gültigen, naturgesetzlichen Erkenntnis. Die Wiederholbarkeit ist nicht Gegensatz sondern serieller Bestandteil des Einmaligen auf verschiedenen Stufen der Komplexität. „Einmaligkeit entsteht durch Wiederholbarkeit, in der Suche des Künstlers und Wissenschaftlers nach unbeirrbarer Gültigkeit“, so Erich Gnaiger.

International beachteter Künstler

Richard Agreiter, geboren 1941, stammt aus einer alten Ladiner-Familie des Gadertales, die nach Steinberg am Rofan übersiedelt ist. Agreiter besuchte von 1955 bis 1961 die Kunstschule Innsbruck und eröffnete 1966 ein eigenes Atelier in seinem Heimatort Steinberg. Dort arbeitet er als Bildhauer mit den Materialien Holz, Ton, Stein, Gips und Bronze. Mit seinen Werken war er bisher unter anderem auf Ausstellungen in Wien, Berlin, Luxemburg, Nancy und Paris vertreten.