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Auszeichnung für Innsbrucker Spezialisten

Die photodynamische Therapie wird in Innsbruck seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt. Dr. Alexis Sidoroff von der Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie, der dieses Verfahren seit über zehn Jahren in Innsbruck gegen Hauttumore einsetzt, erhielt vor kurzem die Medaille der Ben Gurion University of the Negev in Beer Sheva, Israel, für seine Leistungen auf diesem Gebiet.

Die Photodynamische Therapie (PDT) nutzt Licht in Kombination mit einer lichtempfindlichen Substanz zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen. Dabei wird dem Patienten ein so genannter Photosensibilisator oder eine Vorstufe verabreicht, der sich im Tumor anreichert. Der Tumor und das umliegende Gewebe werden nach einer gewissen Zeit mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Dieses Licht löst im Gewebe photophysikalische Prozesse aus, die wiederum toxische Substanzen produzieren. Durch die selektive Anreicherung des Photosensibilisators im Tumor wird das krankhafte Gewebe gezielt zerstört. Ein ähnliches Verfahren ist die Fluoreszenzdiagnostik. Wie bei der Photodynamischen Therapie wird ein Photosensibilisator oder ein Stoffwechselvorläufer verabreicht, der sich in den Tumorzellen anreichert. Werden diese Moleküle mit entsprechendem Licht bestrahlt, beginnen sie zu fluoreszieren und machen so den Tumor lokalisierbar. „Abseits vom basiswissenschaftlichen und klinischen Mainstream haben sich die photodynamische Therapie und die Fluoreszenzdiagnostik in mehreren Fachdisziplinen als äußerst interessante Therapie- und Diagnosemethoden etabliert“, sagt Ass.-Prof. Dr. Alexis Sidoroff von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, der diese Verfahren in Innsbruck seit den frühen 90er-Jahren erfolgreich bei Hauttumoren einsetzt. „Wir nutzen die Methode vor allem bei Bowen-Karzinomen, Basaliomen und aktinischen Keratosen“, erklärt Sidoroff. Mitte März erhielt er als Hauptredner der Jahrestagung der Israelischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie die Medaille der Ben Gurion University of the Negev in Beer Sheva, Israel. Er stellte dort den aktuellen Stand der klinischen Forschung auf dem Gebiet der Photodynamische Therapie dar, sprach über praktische Implikationen für die Therapie nicht melanozytärer Hauttumore und gab einen Ausblick auf neue Indikationen.

Breite Anwendung

Die Fluoreszenzdiagnostik und die Photodynamische Therapie werden an der Medizinischen Universität Innsbruck auch an der Univ.-Klinik für Neurochirurgie, an der Ophthalmologie zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration und an der Urologie bei der Diagnostik von Blasenkarzinomen eingesetzt. Der Innsbrucker Neurochirurg Prof. Herwig Kostron gilt als einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Gemeinsam mit der Universität Padua veranstaltet er ein alle zwei Jahre stattfindendes Symposium zur klinischen Praxis der beiden Verfahren in Brixen, das diesen Herbst bereits zum siebten Mal stattfinden wird.