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In europäisches Gremium gewählt

Der Molekularbiologe Prof. Walther Parson vom Institut für Gerichtliche Medizin wurde in das Komitee der European Academy of Forensic Sciences (EAFS) gewählt. Dieses besteht derzeit aus neun Mitgliedern, die für die verschiedenen forensischen Forschungsschwerpunkte innerhalb Europas stehen. Prof. Parson vertritt dabei die forensische Molekularbiologie. Damit unterstreicht das Innsbrucker Institut seine internationale Stellung in der forensischen Molekularbiologie.

Das Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck ist seit 1999 Österreichs Vertreter in der DNA Working Group des European Network of Forensic Sciences (ENFSI). Diese Arbeitsgruppe treibt auf europäischer Ebene die Qualitätssicherung von molekularbiologischen Methoden und die Harmonisierung der Technologie und der DNA-Marker voran. Die zahlreichen Erfolge der nationalen DNA-Datenbanken – das österreichische Modell, das an der Gerichtsmedizin in Innsbruck entwickelt wurde, stand dabei mehrmals Pate – sind zu einem wesentlichen Teil auf die Aktivitäten dieser Gruppe zurückzuführen. Auch die Ergebnisse von grenzüberschreitenden DNA-Analysen, die zur Klärung internationaler Verbrechen führten, wurden durch die Arbeitsgruppe unterstützt. Ein wesentlicher Motor für diese Entwicklung sind internationale Forschungsprojekte, die in Kooperationen durchgeführt und deren Erkenntnisse von den Mitgliedern auf nationaler Ebene umgesetzt wurden. In den letzten sieben Jahren wurden einige dieser Projekte von der Innsbrucker Gerichtsmedizin hauptverantwortlich betreut. Die European Academy of Forensic Sciences (EAFS) ist der akademische Flügel des ENFSI und berät diese in Forschungs- und Entwicklungsfragen. Zu den Hauptaufgaben des Komitees gehören die Beurteilung der Effektivität von Technologien und deren Bedeutung für die Forschung, die Einschätzung von neuen Methoden und ihre Anwendung in der Forensik, sowie die interdisziplinäre und internationale Forschung und die damit verbundene Akquirierung von Drittmitteln für die Forschung. „Damit hat das EAFS-Komitee eine strategische Rolle inne, in deren Rahmen Entscheidungsgrundlagen für wissenschaftliche Großprojekte erarbeitet werden“, stellt Dr. Parson fest.

Große Bedeutung für die Medizin

„Die internationale Einbindung der molekularbiologischen Forschung in gerichtsmedizinische Fragestellungen stellt eine große Herausforderung, aber auch eine Chance dar, unser Fach wissenschaftlich zu positionieren“, zeigt sich Prof. Richard Scheithauer, Direktor des Instituts und Leiter der Interpol DNA Monitoring Expert Group, über die jüngsten Entwicklungen erfreut. „Die internationale Zusammenarbeit führt nicht nur zur Stärkung der Forschungsleistung und Erhöhung der Chancen für Projekte im europäischen Rahmen, deren Ergebnisse wirken sich auch unmittelbar auf die soziale Sicherheit auf nationaler Ebene aus – durch die Reduktion von Verbrechen infolge der präventiven Wirkung der Österreichischen Nationalen DNA Datenbank und durch eine erhöhte Aufklärungsrate.“