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Ein großer Festtag

Am Samstag feierte die Medizinische Universität Innsbruck den ersten „Dies Academicus“. Den akademischen Festtag nahm die Universität zum Anlass drei herausragende Persönlichkeiten zu würdigen: Maria Swarovski wurde zur Ehrensenatorin ernannt, Prof. Peter Elias aus San Francisco und Prof. Christoph Huber aus Mainz erhielten das Ehrendoktorat der Medizinischen Universität.

Nach der Gründung als eigenständige Hochschule im Jahr 2004 beging die Medizinische Universität Innsbruck am Samstag ihren ersten „Dies Academicus“. Im Mittelpunkt der Festveranstaltung in der Aula der Universität stand die Würdigung von drei herausragenden Persönlichkeiten: Maria Swarovski, Prof. Peter Elias und Prof. Christoph Huber. Im Beisein von Vertretern aus Politik, Kirche und Wirtschaft wurde darüber hinaus die Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens zwischen der Semmelweis Universität Budapest und der Medizinischen Universität Innsbruck gefeiert. „Wir wollen durch die regionale Vernetzung und die Kooperation mit den nächsten Nachbarn unsere Kapazitäten erweitern“, sagte Rektor Prof. Clemens Sorg. „Wir sind besonders stolz und beeindruckt von den neuen Angehörigen unserer Universität, die wir mit den heutigen Ehrungen gewonnen haben. Es freut uns sehr, sie ab jetzt zu unserem Kreis zählen zu dürfen.“

Maria Swarovski Ehrensenatorin

Das Familienunternehmen Swarovski mit Stammsitz in Tirol leistet seit Jahren vielfältige Unterstützung für die Innsbrucker Hochschulen. Erst kürzlich wurde an der Medizinischen Universität Innsbruck eine Swarovski-Stiftungsprofessur für Molekulare Transplantationsbiologie eingerichtet. Mit den Mitteln der Daniel und Maria Swarovski-Stiftung werden seit vielen Jahren sozial bedürftige Studierende unterstützt. Die Forschung an der Universität wird durch einen eigenen Fonds ebenfalls finanziell unterstützt. „Die Medizinische Universität ehrt heute jemanden, der ein wesentliches Lebensziel darin gesehen hat, anderen zu helfen“, sagte Prof. Raimund Margreiter in seiner Laudatio. „Wenn Maria Swarovski heute Ehrensenatorin unserer Universität wird, so hat sie diese Ehre verdient, wie wenige andere Persönlichkeiten in unserem Lande und wir alle können stolz auf unser neues Ehrenmitglied sein.“

Die Barrierefunktion der Haut aufgeklärt

Prof. Peter M. Elias ist heute einer der bedeutendsten Wissenschafter auf dem Gebiet der grundlagenorientierten Dermatologie. Er ist emeritierter Professor an der Abteilung für Dermatologie der Universität von Kalifornien in San Francisco. Mit seiner Pionierarbeit hat er Wesentliches zum Verständnis der obersten Hautschicht beigetragen. Sein „Ziegelstein-Mörtel“-Modell zur strukturellen Beschreibung der Hornschicht wird heute allgemein anerkannt und bildet eine wichtige Grundlage für das Verständnis der Barrierefunktion der Haut. Seine Erkenntnisse und Konzepte haben die Existenz und die Bedeutung der Interaktionen zwischen der Hornschicht und den darunter liegenden Geweben etabliert und ein fundamentales Umdenken im Verständnis der Haut und ihrer Reaktionen bewirkt. Elias hat damit eine völlig neue Sicht der Funktion dieses lebenswichtigen Organs begründet und ist unbestritten der international führende Forscher auf diesem Gebiet. Er hat auch wesentliche Impulse zum Verständnis der Entstehung mehrerer Hautkrankheiten gegeben, so zum Beispiel der bislang kaum geklärten Ichthyosen („Fischschuppenkrankheit“), einer genetisch bedingten Fehlregulationen der Verhornung. Zwei sehr praktische Folgerungen seiner Arbeit beginnen jetzt schon in die Routine einzugehen: der Haut-Stress-Test, mit dem die individuelle Fähigkeit zur Regeneration der Barriere gemessen werden kann, und der klinische Einsatz der Barrierelipid-Präparate, die auf der Basis seiner Analysen in den USA schon auf den Markt gekommen sind. Prof. Elias hat seit 1973 eine besondere Beziehung zu Österreich, als er an der Hautklinik in Wien ein wissenschaftliches Projekt bearbeitete. Seither besteht eine rege, bis heute andauernde Kooperation zwischen Prof. Elias und der Innsbrucker Hautklinik, die von Prof. Peter Fritsch geleitet wird, der auch die Laudatio auf den neuen Ehrendoktor hielt.

International anerkannter Krebsforscher mit österreichischen Wurzeln

Prof. Christoph H. Huber ist einer der führenden Wissenschaftler in den Bereichen Immunologie von Tumoren, Gentherapie bösartiger Erkrankungen und der Stammzellbiologie und Stammzelltransplantation. Er hat maßgebliche Beiträge zur Identifizierung selektiv tumorexprimierter Antigene und ihres Einsatzes in Diagnostik und Therapie geleistet. Als Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik an die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz konnte er viele seiner experimentellen Forschungsergebnisse direkt in die Praxis umsetzen. In kurzer Zeit ist es ihm gelungen, eine eigene wissenschaftliche Schule zu begründen. Heute arbeiten exzellente Forscherinnen und Forscher aus aller Welt in seinen Arbeitsgruppen mit mehr als 100 Mitarbeitern. Christoph Huber hat ein besonderes Geschick dafür, für die klinische Forschung optimale Strukturen zu schaffen; ein Talent, das er in beratender Funktion auch Institutionen und Unternehmen im In- und Ausland zur Verfügung stellt. Als Initiator zahlloser klinischer Therapiestudien und Mitbegründer der Biotech-Firma Ganymed hat er Beachtliches für den Forschungstransfer geleistet. Der Internist, Hämatologe und Onkologe genießt als Arzt, Hochschullehrer und Forscher höchstes Ansehen. Seine Ausbildung begann er mit dem Medizinstudium an der Universität Innsbruck, wo er dann von Prof. Herbert Braunsteiner zum Facharzt für Innere Medizin ausgebildet wurde. Nach mehreren Forschungsaufenthalten in Schweden und den USA übernahm Huber die Leitung der Knochenmarktransplantationseinheit in Innsbruck. 1990 wurde er an die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz berufen. Prof. Günther Gastl sprach die Laudatio für seinen ehemaligen Lehrer und Mentor Christoph Huber.