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Förderung für den Nachwuchs

In der letzten Vergaberunde wurden vier Innsbrucker JungforscherInnen mit einem DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaft bedacht. Neben zwei Wissenschaftlern der Lepold-Franzens-Universität konnten sich Mag. Verena Labi und Mag. Alexander Jesacher von der Medizinischen Universität Innsbruck im Wettbewerb um die begehrten Stipendien durchsetzen.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften schreibt zweimal jährlich Doktorandenstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Diese Stipendien sollen begabte Studierende zur wissenschaftlichen Arbeit motivieren und das wissenschaftliche Potential Österreichs vergrößern. Für junge Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften und Medizin sowie Biowissenschaften und Mathematik gibt es ein eigenes Programm: DOC-FFORTE. Es soll helfen, die Zweitabschlüsse von Frauen in diesen Disziplinen zu steigern. So soll die Präsenz von Frauen in leitenden und verantwortlichen Positionen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen, in der außeruniversitären Forschung und im Unternehmenssektor erhöht werden.

Die StipendiatInnen der Medizinischen Universität:

Mag. Alexander Jesacher, Jahrgang 1978, Betreuer: Prof. Stefan Bernet, Sektion für Biomedizinische Physik, Thema: „Holographic Laser Tweezers for Flexible Optical Micromanipulation“. (DOC)

Die Kombination von Forschungsmikroskopen und räumlichen Lichtmodulatoren auf Flüssigkristall-Basis beinhaltet großes Potential im Hinblick auf die Manipulation mikroskopischer Proben mit Laserlicht. Das grundsätzliche Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Implementierung neuer holografischer Methoden, welche unter anderem von der exzellenten Auflösung heutzutage erhältlicher Lichtmodulatoren Gebrauch machen, und die Verwendung dieser Methoden für gezielte optische Manipulationen mikroskopischer Proben. Erste Ideen für Anwendungen in diesem Bereich umfassen die kontrollierte dreidimensionale Erzeugung von Lichtfeldern zur Sortierung von organischen und/oder anorganischen Teilchen nach Größe bzw. anderen spezifischen Eigenschaften. Weitere Herausforderungen bestehen in der Erzeugung von gerichteten Strömungen im µm-Bereich durch rein optische "Pumpen" und deren Kombination mit verschiedenen Sortierverfahren.

Mag. Verena Labi, Jahrgang 1978, Betreuer: Prof. Andreas Villunger, Sektion für Experimentelle Pathophysiologie, Thema: „Analysis of bmf, a Proapoptotic Member of the bcl2-Family, in vivo”. (DOC-FFORTE)

Programmierter Zelltod, auch Apoptose genannt, ist ein unverzichtbarer physiologischer Prozess. Das zelluläre Selbstmordprogramm kann entweder durch so genannte Todesrezeptoren an der Zelloberfläche, nach Kontakt mit entsprechenden Partnern, oder auch durch Mitglieder der Bcl-2 Proteinfamilie ausgelöst werden. In letzterem Fall werden pro-apoptotische Familienmitglieder, die „BH3-only“ Proteine, durch intra- und/oder extrazelluläre Stress-Signale aktiviert. Dadurch können diese ihre anti-apoptotischen Gegenspieler hemmen, was über eine Aktivierung von Proteasen, die in einer Kettenreaktion lebenswichtige Strukturen spalten, zum Tod der Zelle führt. Im Rahmen des Projektes beschäftige sich Mag. Labi mit Bmf (Bcl-2 modifying factor), einem der acht im Säuger bekannten BH3-only Proteine. In gesunden Zellen wird Bmf durch Bindung an Komponenten des Zellgerüsts inaktiviert. Erst nach bestimmten Stress-Signalen wird es losgelöst und kann so die beschädigte Zelle in den Selbstmord treiben. Bekannte Stress-Signale, die zur Aktivierung von Bmf führen, sind UV-Strahlung oder der Kontaktverlust einer Zelle zu der sie umgebenden Matrix. Die Bedeutung von Bmf während der normalen Entwicklung und bei der Entstehung von malignen Erkrankungen wird dabei in einem genetischen Modell, einem Mausstamm, dem dieses Gen fehlt, untersucht werden.

Die StipendiatInnen der Leopold-Franzens-Universität:

Mag. Isabelle Brandauer, Jg. 1980, Betreuerin: Prof. Brigitte Mazohl-Wallnig, Institut für Geschichte, Thema: „Frontalltag österreichischer Soldaten in den Dolomiten im Ersten Weltkrieg 1915-1917“. (DOC)

Neben einer Analyse der verwendeten Primärquellen (Tagebücher, Feldpostbriefe, Situationsberichte, Telefonbücher etc.) im ersten Teil des Projektes, widmet sich die Arbeit der Erforschung des Lebensalltages österreichischer Soldaten in den Höhenstellungen im Gebiet der Dolomiten im Ersten Weltkrieg.

Mag. Stefan Riedl, Jg. 1980, Betreuer: Prof. Rudolf Grimm, Institut für Experimentalphysik, Thema: „Fermionische Suprafluidität in einem ultrakalten Gas aus Lithium Atomen“. (DOC)

Das Projekt beschäftigt sich mit der Untersuchung von ultrakalten Fermi-Gasen, die ein einzigartiges Testfeld für das Studium von Phänomenen wie Teilchenpaarung und Superfluidität darstellt. Hauptziel der Forschungsarbeit ist das grundlegende Verständnis der Superfluidität und der Kohärenzeigenschaften in einem stark interagierenden fermionischen Gas.