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„Packen wir es gemeinsam an!“

Am Dienstag wurde im Rahmen des Neujahrsempfangs Prof. Gerhard Bauer in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurden jene ProfessorInnen offiziell begrüßt, die im vergangenen Jahr ihre Lehr- und Forschungstätigkeit an der Medizinischen Universität aufgenommen haben. In der schwierigen Situation nach der Ausgliederung forderte Rektor Hans Grunicke zu verstärkter Solidarität und Zusammenhalt auf.

Rektor Hans Grunicke nutzte den ersten Geburtstag der Medizinischen Universität Innsbruck dazu, die Folgen der Teilung der Universität Innsbruck für die Medizin noch einmal zu resümieren. Die von vielen nicht gewünschte Teilung koste viel Geld und Zeit, sie bringe aber auch Chancen zur Gestaltung mit sich. Diese gelte es zu nutzen, auch wenn im Moment die Rahmenbedingungen schwierig seien. „In dieser Phase müssen wir zusammenstehen“, betonte Rektor Grunicke. Dies ist insbesondere notwendig, weil die Universität bei den Personalkosten in diesem Jahr fünf Prozent einsparen muss. Dabei soll niemand benachteiligt werden. „Das Rektorat wird der Garant für Fairness bei der Aufteilung dieser Lasten sein“, so Grunicke, der auch auf die im ersten Jahr geleistete Aufbauarbeit hinwies. So sind inzwischen die meisten Serviceeinrichtungen der Verwaltung aufgebaut und arbeiten eigenständig. Auch wurde der theoretisch-medizinische Bereich auf innovative Weise neu gestaltet. Für die Kliniken ist eine solche Neustrukturierung bereits sehr weit fortgeschritten. Nun warten weitere wichtige Aufgaben auf das Universitätsmanagement: Es müssen ein Entwicklungsplan und eine Wissensbilanz erstellt, Ziel- und Leistungsvereinbarungen getroffen und die Verhandlungen für eine gemeinsame Betriebsgesellschaft vorangetrieben werden. „Zur Bewältigung all dieser Aufgaben ist es notwendig, Solidarität zu zeigen und die Motivation zu erhalten. Dann haben wir gute Chance unsere führende Rolle in Österreich weiter auszubauen“, so Grunicke abschließend. Im Anschluss stellte der Rektor die neu berufenen Kolleginnen und Kollegen vor und verabschiedete Prof. Gerhard Bauer in den Ruhestand.

Neuberufungen:

Univ.-Prof. Dr. Francesco Ferraguti: In Modena/Italien 1962 geboren, studierte Ferraguti an der dortigen Universität Medizin und forschte dann drei Jahre am Institut für Physiologie über Ernährungsfragen. 1988 absolvierte er ein Forschungstraining für Neurobiologie am Karolinska Institutet in Schweden. Danach arbeitete er bis 1997 als Forscher in der pharmazeutischen Industrie und wechselte 1998 wieder in die akademische Forschung, und zwar an das pathologische Institut der Universität in Cambridge. 2000 ging Francesco Ferraguti an das Institut für Pharmakologie der Universität Oxford. Drei Jahre später kam er nach Innsbruck an das Institut für Pharmakologie. Im Juni 2004 wurde er hier zum Professor für Molekulare Pharmakologie berufen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Untersuchung der Rezeptoren des Neurotransmitters Glutamat und der synaptischen Lokalisation dieser Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Gemeinsam mit einem der weltweit führenden Laboratorien, dem Japanese National Institute for Physiological Sciences, entwickelt Ferraguti derzeit eine innovative Technologie zur hoch aufgelösten Identifikation integraler Membranproteine.

Univ.-Prof. Dr. Josef Hager: Der 1946 in Innsbruck geborene Josef Hager hat an der Innsbrucker Universität Medizin studiert und 1973 promoviert. Danach absolvierte er an der Universitätsklinik eine chirurgische Ausbildung und begann 1979 mit der Spezialisierung im Bereich der Kinderchirurgie. 1990 habilitierte sich Hager, der bis heute über 7.000 kinderchirurgische Eingriffe aller Schweregrade durchgeführt hat. Josef Hager ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und machte sich über lange Jahre durch seine Tätigkeit in der universitären Selbstverwaltung verdient. Er war unter anderem Vertreter im Dienststellenausschuss, der Mittelbaukurie, in Wahlkommissionen und im Universitätslehrerverband. Im Oktober 2004 trat Josef Hager seine Professur für Kinderchirurgie an der Universitätsklinik für Chirurgie an.

Univ.-Prof. Dr. Michaela Kress: Das Entwickeln von neuen Strategien gegen chronische Schmerzen ist einer der Forschungsschwerpunkte der 1963 in Gunzenhausen/Deutschland geborenen Michaela Kress. Nach ihrer Schulausbildung studierte sie Medizin an den Universitäten Erlangen und Galway/Irland und promovierte 1993 zur Doktorin der Medizin. Ein Jahr später ging sie für Forschungsarbeiten nach Bristol/Großbritannien. 1996 wurde sie Assistentin am Institut für Physiologie und Experimentelle Pathophysiologie der Universität Erlangen und zwei Jahr später habilitierte sie sich im Fach Physiologie. Darüber hinaus war sie seit 2000 Oberassistentin an der Uni Erlangen, wo sie auch eine eigene Forschungsgruppe leitete. Seit Herbst 2003 lehrt Michaela Kress als Professorin für Medizinische Physiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Schmerzforschung.

Univ.-Prof. Dr. Florian Kronenberg: Florian Kronenberg wurde 1963 im Mühlviertel/Oberösterreich geboren und studierte in Innsbruck Medizin. Im Rahmen seiner Dissertation entwickelte er eine bis heute fruchtbare Kooperation mit der Nephrologie. Es folgten zwölf Jahre durch Drittmittel finanzierter Forschung, darunter auch ein dreijähriges APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaft. Im Rahmen eines zweijährigen Forschungsaufenthalts am Department of Cardiovascular Genetics in Salt Lake City vertiefte er seine Kenntnisse in genetisch-epidemiologischen Methoden. Nach seiner Rückkehr nach Innsbruck baute er am Institut für Medizinische Biologie und Humangenetik eine Arbeitsgruppe für Genetische Epidemiologie auf und habilitierte sich im Jahr 2000. Im Jahr 2002 folgte er einem Angebot des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit (GSF) in München/Neuherberg, dort eine gleichnamige Arbeitsgruppe zu leiten. Im Herbst 2004 wurde für Kronenberg an der Medizinischen Universität Innsbruck die österreichweit erste Professur für Genetische Epidemiologie eingerichtet. Der Arbeitsschwerpunkt von Florian Kronenberg liegt in der Identifizierung von genetischen Varianten, die in der Entstehung von Arteriosklerose und anderen genetisch mitverursachten Erkrankungen involviert sind.

Univ.-Prof. DDr. Michael Rasse: Michael Rasse ist 1952 in Mittertrixen/Kärnten geboren und hat in Graz Medizin und in Wien Zahnmedizin studiert. 1993 habilitierte sich Rasse für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Von 1994 bis 2000 war er leitender Oberarzt der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Wien und Vorstandsstellvertreter. 2000 wurde er zum Primarius der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Wels bestellt, wo ihn im Dezember 2003 die Berufung nach Innsbruck ereilte. Hier leitet er die Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Therapie der Funktionsstörungen und Frakturen des Gelenkfortsatzes des Unterkiefers. Auf operativem Gebiet befasst Rasse sich insbesondere mit der Tumorchirurgie im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich und der Therapie kraniofazialer Missbildungen.

Univ.-Prof. Dr. Jörg-Ingolf Stein: Der 1950 in Graz geborene Jörg-Ingolf Stein war fünf Jahre lang stellvertretender Klinikvorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz und zuletzt als Leiter des dortigen Herzkatheterlabors tätig. Im Zuge seiner Ausbildung war Stein am renommierten Hospital For Sick Children in Toronto und lernte dort neuartige interventionelle Herzkathetertechniken kennen, von denen er einige nach seiner Rückkehr nach Graz erstmalig in Österreich eingeführt hat. Bisher hat Prof. Stein rund 1.500 Herzkatheter-Untersuchungen durchgeführt. Weitere Schwerpunkte des Kinderkardiologen sind die pränatale Diagnostik und Therapie angeborener Herzfehler mit der Fetalen Echokardiographie. Seit Oktober 2004 ist Prof. Jörg-Ingolf Stein an der Medizinischen Universität Innsbruck tätig. Er leitet die Klinische Abteilung für Pädiatrische Kardiologie. Als besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit sieht er die Entwicklung neuer Implantate sowie die Molekularbiologie und genetischen Ursachen und mögliche Therapieansätze für angeborene Herzfehler.

Univ.-Prof. Dr. Irene J. Virgolini: Nach dem Medizinstudium an der Universität Wien promovierte Irene Virgolini 1987, sie habilitierte sich 1992 für Experimentelle Nuklearmedizin und drei Jahre später für Innere Medizin ebenfalls an der Wiener Universität. Ihre berufliche Karriere startete sie als Assistenzärztin am Wiener AKH, wo Virgolini auch eine Arbeitsgruppe mit Schwerpunkt auf dem Gebiet der experimentellen onkologischen Nuklearmedizin aufbaute. Im Jahr 2000 wurde Virgolini zur ärztlichen Vorständin des Instituts für Nuklearmedizin am Krankenhaus Lainz der Stadt Wien ernannt. Im Herbst 2003 erfolgte der Ruf zur Professorin für Nuklearmedizin an die Medizinische Fakultät der Universität Innsbruck. Nach einer Karenz trat sie im Februar 2004 ihren Dienst in Innsbruck an und widmete sich zunächst vor allem dem Aufbau der Universitätsklinik für Nuklearmedizin. Die Forschungsinteressen der 1962 in Klagenfurt geborenen Irene Virgolini gelten vor allem der onkologischen Radioisotopentherapie, insbesondere der Entwicklung und Etablierung von neuen experimentellen nuklearmedizinischen Therapieformen in der Klinik.

Ruhestände:

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Bauer: Gerhard Bauer studierte von 1957 bis 1963 an der Universität Innsbruck Medizin, wo er bis 1967 auch als Assistent tätig war. Nach einem zweijährigen Aufenthalt am Kantonsspital Zürich kehrte Bauer an die Klinik für Neurologie in Innsbruck zurück, wo er sich 1976 habilitierte. Im gleichen Jahr war er Gastprofessor an der Johns Hopkins University in Baltimore. Von 1978 bis 1983 arbeitete er als Oberarzt an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck. 1983 wurde er zum Professor ernannt. Zuletzt war er Leiter der Abteilung für Epileptologie and Klinischer Neurophysiologie (EEG) an der Universitätsklinik für Neurologie. Gerhard Bauer trat 2004 in den Ruhestand.