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Narkolepsie könnte Autoimmunerkrankung sein

Eine groß angelegte internationale Studie zeigt, dass Narkolepsie - landläufig auch Schlafkrankheit genannt - eine Autoimmunerkrankung sein könnte. Die WissenschafterInnen, unter anderen auch ao. Univ.-Prof.in Dr. in Birgit Högl sowie OÄ Dr.in Birgit Frauscher, Schlaflabor und Spezialambulanz für Schlafstörungen, Univ.-Klinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck, verglichen dazu genetische Informationen von über 6.000 Menschen aus Europa, Asien und Afrika. Die Studie fand durch ihre Veröffentlichung in Nature Genetics auch internationale Anerkennung.

Mediziner gehen davon aus, dass Narkolepsie durchschnittlich bei einem von 2.000 Menschen auftritt. Laut Schätzungen sind in Österreich etwa 4.000 Personen betroffen. Die PatientInnen leiden unter kaum bis gar nicht zu unterdrückendem Schlafzwang und nicken selbst im Gespräch oder bei körperlicher Betätigung plötzlich ein. Auch können sich sogenannte Kataplexien einstellen, bei denen die Person plötzlich die Kontrolle über die eigene Muskulatur verliert.

Es zeigte sich ein enger Zusammenhang mit dem Auftreten von Narkolepsie und einer bestimmten Variante des Gens "P2RY11". Dieses Gen ist für die Produktion eines Eiweißes verantwortlich, das in Zellen des Immunsystems vorkommt. Die Variante bedingt, dass die Ablesung des Gens in "CD8+ T-Lymphozyten" und in natürlichen Killerzellen verringert ist. Nun äußern die WissenschafterInnen die Hoffnung, dass man auf einer heißen Spur für neue Behandlungsmöglichkeiten der Narkolepsie ist. Bisher können ÄrztInnen nur die Symptome der Krankheit lindern. (APA ZukunftWissen, siehe Link)

Rund 100 PatientInnen in Behandlung in Innsbruck

Im Schlaflabor der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Innsbruck sind derzeit etwa 100 Personen aufgrund der Erkrankung an Narkolepsie in Behandlung und Betreuung. "Bei diesen Personen bedanken wir uns herzlich für ihre Bereitschaft, an der internationalen Narkolepsie-Studie teilzunehmen", erklären Prof.in Dr.in Högl und OÄ Dr.in Frauscher, die für Österreich an der Studie mitgemacht haben. "Wir sind sicher eine der meist besuchten Anlaufstellen in Österreich – nicht zuletzt deshalb, weil wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Narkolepsie-Selbsthilfegruppe haben", erklärt Prof.in Dr.in Högl. Zur Studie selbst mahnt die Neurologin zu erhöhter Wachsamkeit bei eventuell betroffenen Personen: "Oft vergehen zwischen dem Auftreten der Narkolepsie-Symptome und der Diagnosestellung viele Jahre bis sogar Jahrzehnte. Weil es für künftige Behandlungsmethoden, die sich derzeit in Entwicklung befinden, jedoch eine frühe Diagnosestellung von besonderer Bedeutung sein könnte, ist es wichtig, dass Betroffene Personen bei entsprechendem Verdacht rasch einer Abklärung zugeführt werden."